17. März 2010

Bücher / Japanische Ästhetik

Ich habe kürzlich begonnen, Soetsu Yanagis Buch The Unknown Craftsman zum zweiten Mal zu lesen, und ich bin ein wenig frustriert. Ich habe es beim ersten mal sehr gerne gelesen, aber nun sehe ich das Ganze zwiespältig.

Nachem ich Brian Moerans Buch Folk Art Potters of Japan (siehe Hintergrund-Lektüre) gelesen habe, bin ich auf die enge Beziehung zwischen Yanagi und Bernard Leach fixiert und ich sehe, wie stark sie gegenseitig ihre Denkweise beeinflusst haben. Jetzt, wo ich The Unknown Craftsman lese, bin ich unsicher, wessen Stimme ich höre. Leach erklärt im Vorwort, dass er das ursprüngliche Manuskript verwefen musste, nachdem ein Assistent, der Japanisch und Englisch fließen sprach, feststellte, dass es "zu sehr Leachs Interpretation von Yanagi war, als dass man es eine Übersetzung nennen könnte".

Es scheint mir, als würde ich Yanagi durch eine Linse betrachten, die von Leach geschaffen wurde, und ich wünsche mir eine enger am Original gehaltene Übersetzung. Sicherlich wäre es am besten, es auf Japanisch zu lesen, aber ich muß auch realistisch sein und zugeben, dass das niemals passieren wird. (Ich bin ein großer Fan von klassischer Literatur und fand es immer klasse, Dostoevsky und Tolstoy im Original zu lesen!)

Nichtsdestotrotz ist es ein gutes Buch, ich sehe es aber jetzt in einem anderen Licht. Die Leach / Yanagi-Vision der Ästhetik ist eine Verbindung von Ost und West - für sich genommen sehr interessant, aber vielleicht nicht der Einblick in traditionelle japanische Ästhetik, den ich gesucht hatte.

Nun eine Überleitung zu einer anderen, makelbehafteten Schönheit...

Japanese-axe2

Autsch! Da hat Robin eine unschöne Scharte in seine japanische Axt gemacht, als er einen überwachsenen Nagel in dem Holz traf, was er für die Zaunpfähle behauen hat. Das muß nun erstmal wieder nachgeschliffen werden...

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