So, nun ist das maßstäbliche Modell fertig und es sieht sehr schön aus. Es dient als Plan, wenn die Zimmerleute in Japan den Pavillon in Originalgröße bauen. Mir sind eine Reihe von sehr schönen Details aufgefallen:
Steinfundamente: Das Modell steht auf kleinen Steinen und ich vermute, es wird auch später so konstruiert, da dies die gleiche Bauweise wie bei unserer kleinen Scheune ist. Ein Großteil der Fachwerk-Konstruktion bleibt durch das Dach und die Wandverkleidungen trocken, aber die unteren Enden neigen zum Faulen, wenn sie auf der feuchten Erde stehen. Deshalb werden sie traditionell auf kleine Steinfundamente gestellt, wobei ein Blei-Blech zwischen den Stein und das Holz gelegt wird. Unten links kann man die Fundamente unserer Scheune sehen. Die Steine stammen aus dem Flußlauf direkt unter Robins Werkstatt und das Blei wurde von unserem Nachbar gestiftet, dem Pastor, der noch etwas von Reparaturarbeiten am Kirchendach übrig hatte:
Eichenpflöcke: Das Modell wird von hölzernen Pflöcken (Holznägeln) zusammen gehalten, denn so wird es auch später beim endgültigen Gebäude gemacht. Jede Verbindung ist sorgfältig angefertigt, so daß die von den Pflöcken zusammengezogen wird, wenn man sie in die Löcher schlägt. Die Holznägel werden aus sehr trockenem Holz gemacht, damit sie später nicht schrumpfen. Es werden etliche Holznägel gebraucht und ich vermute, das wird zwar keine anstrengende, aber eine langwierige Arbeit, sie vor Ort herzustellen.
Nummerierung der Verbindungen: Jede Verbindung wird mit einer Reihe von Symbolen markiert; man kann das auch auf dem Bild sehen, auf dem Hannes an unserer kleinen Scheune arbeitet. Wenn Du sie verstehst, zeigen die Symbole eindeutig, wo in der Scheune jedes Ende ines jeden Balken hingehört. Derartige Gebäude werden nicht Stück für Stück errichtet, sondern zunächst werden alle Teile zugeschnitten und jede Verbindung einzeln überprüft, bevor das gesamte Fachwerk dann auf einmal aufgestellt wird. Ich glaube, es gibt etliche regional verschiedene Systeme der Markierung in Europa, und das Japanische ist wieder anders, daher wird es spannend sein, zu sehen, welche Methode sie verwenden werden!
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