7. April 2010

Profil: Ulrik Hjort Lassen

Ulrik Lassen

Ulrik stammt aus Dänemark, lebt aber zur Zeit in Schweden, während er an seiner PhD über praktische Zimmerei arbeitet, wofür er Arbeitsmethoden zur fertigung von Fachwerk-Konstruktionen untersucht. Sein besonderes Interesse gilt den unterschiedlichen Methoden des “Afbinding, Opsnøring and Tilridsning,”, Dänischer Brgriffe, die (unzureichend) mit Aufreißen und Anreißen übersetzt werden können.

Die Skandinavier nehmen traditionelles Handwerk viel ernster als hier im UK, und es gibt viele gute Fortbildungsprogramme. Ulrik begann seine Ausbildung zum Zimmerer an der Dacapo Craft School in Schweden, die ursprünglich eine Berufsschule für Zimmerleute war, die sich mit traditionellen Bautechniken beschäftigen, aber später in die Universität Göteborg eingegliedert wurde. So hat er mittlerweile einen Bachelor-Grad erworben und arbeitet jetzt an einem fünfjährigen Forschungsprojekt für seine PhD.

Während ich die Einstellung der Skandinavier zum traditionellen Handwerk bewundere, scheint es, als ob praxisorientierte PhDs in diesem Bereich noch nicht etabliert sind, weswegen er stets nach Wegen sucht, "eine praktische Untersuchung in einer akademischen Welt durchzuführen, ohne die Ausführung des Handwerks aus dem Blick zu verlieren. Da ich selbst eine praxisorientierte PhD gemacht und später andere Leute bei ähnlichen Projekten angeleitet habe, ist das vielleicht etwas, bei dem ich helfen kann. Ich freue mich darauf, in Japan etwas Zeit mit Ulrik zu verbringen und diese Fragen zu diskutieren.

Lina Lo Gillefalk

Einen großen Teil seiner Zeit verbringt Ulrik mit praktischen Bauprojekten, sowohl eigene im Bauhof als auch auf anderen Projekte, die über ganz Europa verteilt sind, denn in Schweden gibt es vorwiegend Blockbau-Konstruktionen und nur wenige Fachwerk-Bauten. Die Japanische Kesurokai bietet die Möglichkeit, sein Wissen zu erweitern!

Ulrik wird zusammen mit Lina Lo Gillefalk, seiner Verlobten, nach Japan reisen, die gerade ihren Abschluß als Denkmalschützerin macht, und sich auf Kulturerbe im Bereich Bauwerke (“bebyggelsesantikvarie”) spezialisiert hat. Sie wird das Projekt beobachten und gemeinsam wollen sie über die Bedeutung von praktischen Workshops zur Bewahrung praktischer Fähigkeiten und des nicht greifbaren, kulturellen Erbes der Baugewerke schreiben.

Mehr über Ulrik, auch ein paar Videos, findet Ihr auf dieser französischen Website über Fachwerk-Konstruktionen.

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